Besuch des Goethe-Hauses in Weimar

Im Rahmen der alljährlichen Weimarfahrt der elften Klassen des Gymnasiums Stein besuchten wir unter anderem das Goethe-Haus. In dem 1709 erbauten Haus verbrachte Johann Wolfgang von Goethe die meiste Zeit seines Lebens. Fast 50 Jahre lebte er in dem Haus am Frauenplan, in der Innenstadt von Weimar. Es ist die bedeutendste deutsche Gedenkstätte eines Dichters und war dementsprechend ein Muss für unsere Studienfahrt.

Am Anfang des Besuchs bekamen wir für etwa eine Stunde Audioguides ausgehändigt und durften mit diesen auf Erkundungstour durch die Räume des Hauses gehen.

Bemerkenswert an Goethes Haus ist, dass es voller Kunstgegenstände ist. Goethe sammelte im Laufe seines Lebens etwa 26.000 Kunstwerke, die er alle in seinem Haus ausstellte. Die meisten der Zimmer haben einen einfarbigen gelben Wandanstrich, da Gelb, laut Goethe, die Kommunikation untereinander fördert und Goethe gerne Besucher einlud.

Im Gegensatz dazu sind sein Arbeitszimmer und seine Bibliothek grün gestrichen und sehr schlicht und funktional eingerichtet. Goethe sah Protz als unnötig an, weil er ihn am Nachdenken störte. Gleich neben seinem Arbeitszimmer befindet sich sein Schlafzimmer, in dem er 1832 starb.

Das Wohnzimmer der Goethes macht auch heute noch einen gemütlichen Eindruck, wozu hauptsächlich die Erinnerungsstücke seiner Frau, Christiane Vulpius, beitragen.

Auf seiner Italienreise sah Goethe in Rom die Statue der römischen Göttin Juno. Diese Statue beeindruckte ihn so sehr, dass er in seinem Haus ein Zimmer extra für Juno einrichtete. Es enthält unter anderem eine Büste von Juno, ein Klavier und Sitzmöglichkeiten, um möglichst viele seiner Gäste in diesem Raum empfangen zu können.

Was uns auch sehr beeindruckte, war der Garten. Dieser ist unterteilt in fünf größere Felder, in denen Gemüse für den Eigenbedarf angebaut wurde. Auch sind viele Blumen und Bäume im Garten gepflanzt. Goethe ließ sich von seinem Garten zu weiteren Werken der Dichtkunst inspirieren und nutzte ihn für botanische Experimente, da er auch sehr an Naturwissenschaften interessiert war.

Ein weiteres Beispiel seiner Liebe zu Naturwissenschaften stellt das rote Gartenhaus dar. Hier wurden viele geologische Exemplare analysiert und ausgestellt.

Nachdem wir die Audioguides wieder abgegeben hatten, wurden wir von einer Frau durch das Goethe-Museum, das direkt neben seinem Wohnhaus steht, geführt.

Dieses Museum ist voll von alten Ausstellungsstücken aus dem Leben Goethes. Vom Puppenhaus seines Sohnes bis hin zu Schreibfedern ist alles zu finden. Unsere Führerin erzählte uns viele interessante und beeindruckende Fakten über das Leben Goethes, seine Italienreise von 1786 bis 1788 oder auch über seine Freundschaft mit Schiller.

Nach etwa einer Stunde waren wir am Ende der Führung angekommen und verließen das Museum.

Die meisten Deutschen kennen den Namen „Goethe“. Jedoch nur wenige wissen über ihn genauer Bescheid. Diese sollten das Goethe-Haus besuchen, denn dort lernt man Goethe besser kennen als irgendwo anders:

Zum Beispiel seine Kommunikationsfreude, seine Liebe zu Naturwissenschaften und zu seinen Sammlerstücken oder auch seine private Zeit beim kreativen Nachdenken und Schreiben.

Also kommt nach Weimar und besucht Goethe!

Liam Krischke, Q11