Workshop zum Thema „Datenspuren und Datenschutz- Was geht mich das an ?“

Habt ihr euch schon mal gefragt, wieso Dienste wie WhatsApp kostenlos sind? Obwohl für die Betreiber hohe Kosten für Entwicklerteams und Rechenzentren anfallen? Nein? Das solltet ihr aber, denn wir als Nutzer bezahlen sehr wohl einen Preis für die Nutzung der verschiedenen Dienste – wir bezahlen mit unseren persönlichen Daten!!!  Aber ist das denn wichtig? Ich habe doch nichts zu verbergen!? Wo liegt dann die Gefahr? Weshalb sollte jeder von uns die Kontrolle darüber haben, welche Daten er von sich preisgibt?

Im Rahmen des Wirtschaftsinformatik Unterrichts besuchte uns (die Klasse 9bwc1) am Dienstag, 21.6.2022, Herr Scheeler, zuständig für Kommunale Jugendarbeit am Landratsamt Fürth. Als ausgebildeter Sozialpädagoge mit Schwerpunkt Medienarbeit bietet er Workshops für Jugendliche zum Thema Mediennutzung und Datenschutz an. Und genau einen solchen hatten wir gebucht, denn der Lehrplan im Fach Wirtschaftsinfo umfasst einen größeren Block zu Themen rund um den Datenschutz (Datenspuren, IT-Sicherheit und Internetkriminalität). Und das zu Recht. Das wurde uns Teilnehmern schnell klar.

Soziale Netzwerke, Internetshops, Suchmaschinen, Daten-Clouds- wenn wir uns im Internet bewegen, hinterlassen wir Spuren. Jedes Mal. Und das Netz vergisst nichts. Kommerzielle Suchmaschinen merken sich sehr genau, welche Suchbegriffe eingetippt und welche Websites besucht werden. Wir durften zu diesem Thema in die Rolle verschiedener Akteure schlüpfen: Welche Daten sind beispielsweise für Banken, Online-Shops oder Krankenversicherungen interessant und woher bekommen sie dies? Wer trackt mich eigentlich und zu welchem Zweck? Warum ist Datensammeln ein Riesengeschäft? Geht es wirklich nur um personalisierte Werbung oder steckt noch mehr dahinter?

Wir geben Daten über uns aber auch aktiv im Internet preis: Auf der Jagd nach Likes und sozialer Anerkennung laden wir Fotos und Videos in sozialen Netzwerken hoch. Ist das gefährlich? Jein! Aber wir sollten daran denken, dass ein vermeintlich „witziges“ Foto nur sehr schwer gelöscht werden kann. Auch ein potenzieller Arbeitgeber kann seine Bewerber vor dem ersten Vorstellungsgespräch „googeln“ oder den eigenen Facebook oder Insta-Account besuchen…. Peinliche Situationen sind vorprogrammiert und eine hoffnungsvolle Karriere kann schnell im Vorfeld zum Erliegen kommen, das hat uns Herr Scheeler in einem Video deutlich gezeigt.

Der Datenschutz schützt also keine Daten, sondern unsere Menschenwürde und Privatsphäre. Digitale Selbstbestimmung ist das Schlüsselwort, das betont Herr Scheeler immer wieder.

Die Doppelstunde ist schnell vorbei. Wir müssen das Gehörte jetzt erstmal verarbeiten. Wenn wir das nächste Mal im Internet unterwegs sind, ist sie wieder da -die Datenkrake. Aber jetzt sind wir ein Stück sicherer, wie wir mit ihr umgehen können.

Stefanie Jansen, OStR