Oberstufentheater – DUX: Ich bau’ mir meine Autokratie

„Ich habe die Ernte eingefahren. Ich wurde gewählt und stehe bereit. Millionen von Wählern haben mir ihr Vertrauen geschenkt und ich werde liefern, um die Zukunftsfähigkeit des Landes zu sichern. Denn dafür habe ich den Wählerauftrag bekommen und diesen werde ich mit Demut annehmen. Danke!“                  

(Magnus Dux nach seiner Wahl zum Präsidenten)

 

Dieses Jahr hat sich die Gruppe dem Thema „Theater und Politik“ an. Es geht uns um die Fragen: Was bringt Menschen dazu, extreme Parteien zu wählen? Wie wird aus einem Menschen ein Tyrann? Welche Schritte sind notwendig, um aus einer Demokratie eine Autokratie zu machen?

Die Schülerinnen und Schüler haben sich dafür mit Autokratien in Vergangenheit und Gegenwart auseinandergesetzt und ihre Erkenntnisse in die Entstehung des Stücks einfließen lassen.

In der Inszenierung wird in sieben Schritten gezeigt, wie ein Präsidentschafts-kandidat erst gewählt wird und nach seiner Wahl nach und nach Konkurrenten ausschaltet und Rechte einschränkt. Das Geschehen wird überzeichnet und verzerrt, damit es universal auf viele Autokratien anwendbar ist. Beispielsweise wurden die Nussallergiker als Feindbild seiner Bewegung gewählt, die man mit allen Mitteln ausgrenzt und ihnen alle Schuld zuweist.

Neben der Frage nach den Mitteln des Autokraten wird auch der Wandel der Person von einem formbaren und unscheinbaren Menschen zu einem Machtmenschen dargestellt, der sich im Lauf der Handlung von seinen Beratern, die ihn anfangs formen und kontrollieren, kaltblütig trennt.

Zusätzlich wird jeder Schritt durch eine Video-Nachrichtensendung eingeleitet, die die folgende Szene einleitet und zugleich die Rolle der Medien im Prozess der Machtergreifung kritisch beleuchtet. Hinzu kommen zwei außerhalb des Stücks stehende Kommentatorinnen, die die Szenen immer wieder unterbrechen, kommentieren und mit aktuellen politischen Bezügen vertiefen.