Explizit Rap im Z – Bau

Am Freitag dem 21.02.2020 haben wir, der AK Toleranz, einen Ausflug in den Z-Bau gemacht, um einem Vortrag von Jonathan „Ben Salomo“ Kalmanovich, Gründer und ehemaliger Moderator von „Rap am Mittwoch“, anzuhören.

Am Anfang des Vortrags erzählte Ben Salomo über seine Kindheit und seine ersten antisemitischen Erfahrungen als Jude in Berlin. Daraufhin berichtete er über seine ersten Berührungen mit Rap und wie er dazu kam, selber zu rappen. Er erzählte wie er 1999-2000 dazu kam „Rap am Mittwoch“ zu gründen, eine Veranstaltung bei welcher sich Rapper in sog. Cyphers gegenüberstehen und rappen.

Mit der Zeit erkannte Ben Salomo aber, dass der Rap auch oft antisemitisch, rassistisch und frauenfeindlich geprägt ist. Deshalb achtete Ben Salomo darauf, dass der Respekt der gegenüber stehenden Rappern immer vorhanden bleibt und die Gegner sich nach dem „Battle“ umarmen, um dem Publikum ihre Freundschaft deutlich zu machen.

Trotz dessen kam es oft zu Respektlosigkeit und unangemessenen Bemerkungen. Dies machte Ben Salomo sehr zu schaffen und er verlor dadurch die Lust an der Veranstaltung.

Er beendete deswegen Rap am Mittwoch endgültig im Jahr 2018. Einmal fragte er im Publikum nach Handzeichen, wie viele eine jüdische Person kennen, woraufhin sich ein eher kleiner Teil meldete. Danach nannte er einige Gerüchte über Juden und fragte wieder nach Handzeichen, wer solche Gerüchte schon mal gehört hat. Diesmal meldete sich ein viel größerer Teil.
Damit wollte er zeigen, dass solche Gerüchte heutzutage immer noch stark verbreitet sind und verbreitet werden.


Er erzählt über weitere rassistische, antisemitische oder allgemein diskriminierende Probleme und wie oft er noch, trotz der Beendigung seiner Veranstaltung von diskriminierenden Beiträgen im Internet oder rassistischen Bemerkungen mitgekriegt hat oder selber Opfer solcher Fälle wurde und wird. Er redete noch ein wenig über seine eigene Musik, ließ das Publikum Fragen stellen und versuchte, diese so genau wie möglich zu beantworten. Zum Schluss performte er noch seinen Song „Sie sagen mir“, ein Song über Antisemitismus und Diskriminierung im Rap und in der allgemeinen Gesellschaft.

Trotz meiner Begeisterung für Rap und Hip-Hop hat dieser Vortrag meinen Blick geschärft. Natürlich war mir bewusst, dass ein gewisser Grad an Diskriminierung im Rap vorhanden ist, doch mir war neu, dass diese manchmal so ausarten kann.

Lukas Zarafat Q11