Besuch im Jüdischen Museum

Am Dienstag, den 9. Juli 2019, versammelte sich der evangelische Teil der Klassen 6b und 6c mit ihrer Lehrerin Frau Ballis und mit Frau Albrecht in ihrem Klassenzimmer, um danach mit Bus und U-Bahn in das Jüdische Museum in Fürth zu fahren. Dort wurden sie schon von einem Führer erwartet. Nachdem die Klasse ihre Jacken und Rucksäcke abgelegt und sich auf Bänke gesetzt hatte, stellte der Mann einige Fragen über das Judentum. Die Schüler beantworteten sie schlau und zeigten dem Führer Herrn Käser so ihr Wissen. Er war sehr beeindruckt und erklärte ihnen das Spiel, das er für sie vorbereitet hatte. Erst sollten die Kinder sich in Gruppen aufteilen. Dann bekamen sie Klemmbretter, auf denen ein Bild mit einem Raum des Museums abgebildet war. Ein leeres weißes Blatt und ein Stift waren auch noch mit dabei.

Nun sollten die einzelnen Gruppen die Räume der Bilder finden. Die Kinder schauten sich den Raum gut an und machten sich auf dem leeren Blatt Notizen zum Aussehen und zur Funktion des Zimmers. Sie sollten nachher, wenn alle Kinder mit dem Führer noch mal die Räume anschauen, einen kleinen Vortrag halten.

Nach zehn Minuten fanden sich alle Gruppen wieder im Empfangsbereich auf den Bänken ein. Nun sollte die erste Gruppe ihren Raum vorstellen. Sie führte alle in einen alten Keller, wo es kalt und alles aus Stein war. Nun befanden sie sich in einer Art Vorraum, und wenn man noch ein Stück die Treppen hinunter ging, sah man ein Wasserbecken. Es war eine Mikwe, ein Becken, in dem man sich früher rituell reingewaschen hat. Das nächste Zimmer von Gruppe zwei war ein Ausstellungsraum mit einer sehr großen alten Tora (dem heiligen Buch der Juden). Dieses Buch ist so heilig, man darf es mit bloßen Händen nicht anfassen. Deswegen gibt es einen bestimmten Zeigestab dazu. An Gottesdiensten bekommt die Tora auch manchmal zu ihrer samtenen Hülle auch eine Art Krone aufgesetzt. Die Tora sieht nicht aus wie ein Buch, sondern besteht aus einer Schriftrolle.

Nun stellte die dritte Gruppe ihren Raum vor. Es ging um Essen. Aber um bestimmtes Essen, nämlich um koscheres. Das bedeutet, was vom Glauben aus zugelassen ist. Juden sollen nur Tiere essen, die Wiederkäuer und zugleich Paarhufer sind. Meerestiere dürfen sie nur essen, wenn sie Flossen und Schuppen haben. Eine Schülerin meldete sich und sagte, dass Gummibärchen hinter dem Vorhang liegen würden. Herr Käser freute sich, dass die Süßigkeiten gefunden wurden. Er hatte sie für die Klasse versteckt.

Koscher oder nicht koscher?

Einen Raum sollte Gruppe vier noch vorstellen. Dafür führten die Kinder sie zum Dachboden des Hauses. Dort war ein kleines Bett mit einem Wandschrank und einem Dach, das sich öffnen ließ. Es war eine Sukka, eine Laubhütte. Juden feiern das Laubhüttenfest, um sich an die Zeit zu erinnern, als Mose sie durch die Wüste führte.

Dann war die Führung leider schon zu Ende. Die Besucher konnten sich im Shop auch noch mehr koschere Gummibärchen kaufen. Die Klasse fuhr wieder mit dem Bus und der U-Bahn zurück zur Schule.

von Johanna Albert, Klasse 6b