„Organspende-Termin“ am Gymnasium Stein

„Hä? Untis sagt, dass wir morgen in der Mensa Unterricht haben. Warum das denn?“ – „Da ist doch unser Organspende-Termin!“ – „Ach, stimmt ja…“

So in etwa klang das Gespräch zwischen zwei Zehntklässlerinnen, das ich Ende Juni zufällig belauschen konnte. Wenn ich die Veranstaltung nicht selbst organisiert hätte, wäre ich doch ein wenig stutzig geworden.

Am Dienstag, dem 27.06.2023, war es schließlich so weit. Vier Medizinstudent*innen der Universität Erlangen-Nürnberg, die im „AK Aufklärung Organspende“ tätig sind, kamen zu Besuch an unser Gymnasium. Jeweils zwei unserer 10. Klassen durften für je eine Doppelstunde in der Mensa statt im Klassenzimmer Platz nehmen und dort der Präsentation zum Thema Organspende folgen.

Die Student*innen begannen damit, durch einige provokative Fragen bzw. Aussagen das Vorwissen der Schüler*innen zu erfragen, so einen ersten Eindruck von der Gruppe zu bekommen und weit verbreitete Fehlinformationen zu korrigieren.

Im Verlauf der Veranstaltung wurde dann besprochen, welche Voraussetzungen für eine Organspende notwendig sind, welche Organe überhaupt gespendet werden können und wie eine Spende ablaufen würde.

Erläutert wurden viele Punkte am fiktiven Beispiel von „Peter“, der bei einem vermeintlichen Unfall schlimme Verletzungen erlitten hat und von den Ärzten für hirntot erklärt worden ist. Dies wird u.a. über den Pupillenreflex diagnostiziert, was die Schüler*innen dann gegenseitig mit einer speziellen medizinischen Leuchte testen durften.

Zahlreiche Statistiken untermauerten die Aussagen des Vortrags. Die Schüler*innen hatten zudem jederzeit Gelegenheit, Fragen zu stellen, die teilweise weit über das Kernthema hinausgingen.

Deutlich wurde vor allem, dass das Thema uns alle betreffen kann und es sinnvoll ist, sich selbst Gedanken zu dem Thema zu machen. Die Student*innen verteilten deshalb auch Organspendeausweise, mit denen man seine Spendenbereitschaft oder aber auch -ablehnung ausdrücken kann.

Gefreut habe ich mich, als ich nach der Veranstaltung in der Pause über den Schulhof lief und wieder ein Schülergespräch mit anhören durfte. Eine Gruppe tauschte sich darüber aus, an welcher Stelle sie ihr Kreuz auf dem Organspendeausweis nun letztendlich setzen wolle.

Informiert genug für eine fundierte Entscheidung jedenfalls waren sie. Ihre Organe durften – zum Glück – aber alle behalten.

Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei Frau Nadine Chutsch und ihrem Team und freuen uns auf ein Wiedersehen im nächsten Schuljahr.

Angelika Braun, auch im Namen der Biologie- und Religions-Fachschaften