Free Knowledge: So kannst du dich online über Rassismus bilden

Unter den Hashtags #theshowmustbepaused und #BlackoutTuesday zeigen Menschen auf der ganzen Welt heute Solidarität mit den Opfern von rassistischer Gewalt und posten an diesem Dienstag nichts als ein schwarzes Bild. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein Trendthema, denn auch im Jahr 2020 tötet Rassismus Menschen überall auf der Welt, auch in Deutschland. Deswegen geht dieses Thema uns alle an – Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern gleichermaßen.

Sich mit Rassismus auseinanderzusetzen, kostet Kraft und braucht Zeit, aber es lohnt sich!

Hier sind tolle Quellen für kostenlose antirassistische Online-Bildung:

Spotify

Tupoka Ogette – Exit Racism

Rassismus wirkt in allen Bereichen der deutschen Gesellschaft. Trotzdem ist es nicht leicht, über ihn zu sprechen. Die Autorin und Aktivistin Tupoka Ogette nimmt die Leser*innen mit auf eine rassismuskritische Reise, in deren Verlauf sie nicht nur konkretes Wissen über die Geschichte des Rassismus und dessen Wirkungsweisen erhalten, sondern auch Unterstützung in der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema.

Alice Hasters – Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen (aber wissen sollten)

Die Autorin Alice Hasters erklärt in ihrem Literaturdebüt, wieso Rassismus keineswegs ein Problem des rechten Rands ist, sondern ein System, das in allen Köpfen steckt. Und sie macht klar, dass es sich lohnt, sich mit unseren eigenen rassistischen Denkweisen auseinanderzusetzen.

Youtube

Karakaya Talk

Gastgeberin Esra Karakaya lädt in ihrem Format „Karakaya Talk“ die Menschen ein, die in herkömmlichen Talkshow-Formaten nicht zu Wort kommen. Es geht um Diversity, Blackfishing, Queerness und Islam, Body Positivity oder Mental Health. Und das in einem respektvollen und zugleich lockeren Ton.

Germania

Die deutsche Popkultur ist sehr stark geprägt durch Menschen mit sogenannter Migrationsgeschichte. Viele haben Diskriminierungen erfahren: Von Eko Fresh, Celo & Abdi und Kool Savas über Shahak Shapira, Wana Limar, Adel Tawil oder Enissa Amani. Auf dem Kanal von „Germania“ erzählen sie ihre Geschichten.

Instagram

@saymyname_bpb

Die Bundeszentrale für politische Bildung ist auch beim Thema Rassismus eine wertvolle Anlaufstelle. Neben dem kostenlosen Magazin fluter gibt es den Instagram-Account @saymyname_bpb. Hier findet man Videos und Texte zu Themen wie antimuslimischem Rassismus, White Privilege oder Allyship.

@erklaermirmal

Auch der Insta-Account @erklaermirmal, in dem sich eine Gruppe junger Menschen mit Migrationsgeschichte in Eigenregie zusammengetan hat, um marginalisierten Communities eine Wissensplattform zu bieten, ist sehr zu empfehlen. Jede Woche beschäftigt sich der Account mit Begrifflichkeiten und Diskursen, die sich rund um die (post-)migrantische und queere Perspektive drehen.

Netflix

Die Geschichte der Rachel Dolezal

In dieser Dokumentation wird das Konzept von Blackfishing genauer erläutert. Es geht um die amerikanische Kulturwissenschaftlerin und Aktivistin Rachel Dolezal, die im Jahr 2015 für Aufruhr sorgte. Wie sich herausstellte, war die Präsidentin der lokalen Abteilung der National Association for the Advancement of Colored People eigentlich weiß und blond – sie hatte sich lediglich als Schwarze Frau ausgegeben. Ihre Geschichte führt so sehr deutlich vor Augen, wie White Privilege funktioniert.

There’s Something in the Water

2018 stellte eine Studie der Environmental Protection Agency fest, dass Schwarze in den USA durchschnittlich 1,5-mal so viel Feinstaub ausgesetzt sind wie Weiße. Den Begriff des Umweltrassismus gibt es schon seit mehreren Jahrzehnten, aber die meisten Menschen haben nach wie vor nie davon gehört – obwohl er eigentlich in jedem Land der Welt eine Rolle spielt. Schauspielerin Ellen Page nimmt sich dem Thema in ihrer Doku „There’s Something in the Water“ an.

Mediatheken

Der Rassist in uns (ZDFneo)

Rassismus ist ein System, das unsere Gesellschaft durchdringt. Ein besonderes Experiment führt eindrücklich vor Augen, wie dieses System funktioniert. Die amerikanische Grundschullehrerin Jane Elliott entwickelte 1968 den Blue-Eyes-Brown-Eyes-Workshop, um ihren Schüler*innen Rassismus vor Augen zu führen. Dieses Konzept wird mittlerweile von Trainer*innen auf der ganzen Welt angewandt. ZDFneo hat einen dieser Workshops begleitet. Dabei wird die Psychologie hinter struktureller Diskriminierung klar – und die Tatsache, dass wir alle auch ungewollt zu Täter*innen werden können. 

Die Arier (bpb)

In dieser Doku geht die Regisseurin Mo Asumang der Frage nach, was hinter der Idee von sogenannten „Herrenmenschen“ steckt. Sie begibt sich zu selbsternannten „Ariern“ auf Demonstrationen von Rechtsradikalen, reist zu einer Volksgruppe in den Iran, trifft sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten und begegnet sogar dem Ku Klux Klan. Der Film macht überdeutlich: Rassistische Ideologien basieren kein bisschen auf Fakten, sondern vor allem auf Angst.

Quellen:

  • https://www.thisisjanewayne.com/news/2020/01/24/18-pflichtlektueren-doku-tipps-gegen-rassistische-machtstrukturen/
  • https://www.amazedmag.de/online-rassismus-bildung/
  • https://docs.google.com/document/d/1BRlF2_zhNe86SGgHa6-VlBO-QgirITwCTugSfKie5Fs/mobilebasic