Eindrücke aus einer anderen Welt….. Ilie Zabica, Direktor von Regina Pacis aus der Republik Moldau zu Gast

Am 20.5.19 besuchte Herr Ilie Zabica das Gymnasium Stein und informierte unsere Religionsgruppen der 9. Jahrgangsstufe über seine Heimat und seine Arbeit mit einem interessanten Power-Point-Vortrag auf Englisch. Die Republik Moldau -frühere Sowjetrepublik- grenzt an Rumänien und die Ukraine und errang 1992 die Unabhängigkeit. Mit nur 3,55 Millionen Einwohnern ist die Republik Moldau kleiner als Berlin und gilt als ärmstes Land auf dem Kontinent Europa. Daher emigrieren viele, vor allem junge Menschen. Gerade die gut ausgebildeten Menschen suchen ihr Glück im Ausland. Zurück bleiben viele Kinder und alte Menschen.

Auch aus der Familie Ilie Zabicas sind viele Verwandte ins Ausland gezogen. Er selbst blieb in der Heimat und versucht, den Straßenkindern zu helfen. Dazu inspiriert hat ihn ein italienischer Priester, dem er auf seinem Besuch in Moldawien dolmetschen sollte. Diesem Priester fielen gleich die zahlreichen Straßenkinder auf, die vor allem oberhalb der Heizungsrohre übernachteten, da es im Winter in der Republik Moldau sehr kalt ist. Der Priester ging nicht einfach an den Straßenkindern vorbei, sondern ging auf sie zu und sprach mit ihnen. So war die Idee geboren, diesen vernachlässigten Kindern zu helfen.

Mit seiner Organisation Regina Pacis gründete er ein Waisenhaus für die Straßenkinder, deren Eltern oft in ganz andere Länder gezogen waren und die deshalb auf sich allein gestellt waren. So gab er ihnen ein Dach über dem Kopf und eine neue Perspektive. In den „Holzklassen“ werden den Jugendlichen Grundfertigkeiten im Schreinerhandwerk vermittelt und nebenbei wird so das Selbstwertgefühl der vernachlässigten Jugendlichen gestärkt. Gleich zu Beginn wird mit jedem Jugendlichen mit Unterstützung eines Psychologen ein Plan für seine Zukunft erarbeitet. Wichtig ist auch, dass die Kinder regelmäßig zur Schule gehen und die Schule ernst nehmen. Ein Jugendlicher z.B. hatte vorher geschnüffelt und war ziemlich am Ende. Durch das Waisenhaus kam er in geregelte Bahnen und begeisterte sich für Kampfsport. Er ging regelmäßig zur Schule und entwickelte sich gut. Als Erwachsener hat er nun eine eigene Familie, führt ein Restaurant und unterstützt nebenbei die Arbeit von Regina Pacis.

Darüber hinaus kümmert sich Regina Pacis um jugendliche Straffällige. Ihnen ist wichtig, dass die Jugendlichen im Gefängnis einen anständigen Beruf erlernen können, z.B. als Koch, Schuster oder Friseur, damit sie später nicht rückfällig werden. Inzwischen versucht unser Gast Ilie Zabica, den Staat zu mehr Hilfe zu aktivieren. Ein drittes Projekt von Regina Pacis kümmert sich um Senioren. Zentral bei all den Projekten sind die christlichen Werte. Unterstützt wird Regina Pacis auch von der kirchlichen Hilfsorganisation Renovabis.

Nach dem Vortrag durften unsere Schülerinnen und Schüler Fragen stellen. Gelegentlich fassten die beiden Mitarbeiter des „Fensters zur Welt“, die unseren Gast begleiteten, die Antworten auf Deutsch zusammen. Am Ende waren wir sehr beeindruckt von unserem Gast und seinem Engagement!

S. Albrecht